19 März 2017

[Rezension] Irena Brignull - Die Prophezeiung der Hawkweed


Verlag: Fischer/Sauerländer
Seiten: 400

Gebundene Ausgabe: 17,99 €
E-Book: 14,99 €

Zwei Mädchen. Zwei Welten. Eine Prophezeiung
Ember und Poppy kommen in derselben finsteren Gewitternacht in weit voneinander entfernten Teilen des Landes zur Welt. Durch einen mächtigen Fluch werden sie noch in der Sekunde ihrer Geburt vertauscht. So wächst das Mädchen Ember in einem Clan von Hexen auf. Und Poppy, die Hexe, in einer Kleinstadt in England.
Doch Poppy fliegt von jeder Schule, weil ihr dauernd seltsame Dinge passieren: Wenn sie wütend wird, zerspringen in ihrer Nähe Fensterscheiben oder Dinge fliegen durch den Raum. Ihre Mitschüler halten sie für einen Freak, und Poppys einzige Freunde sind die Katzen. Nur draußen vor der Stadt fühlt sie sich wirklich frei.
Ember hingegen hat keine Ahnung, wie man die Kräfte der Natur heraufbeschwört oder einen Zauber ausspricht, und für das Leben im Wald bei den Frauen des Hexen-Clans ist sie zu zart und verletzlich.

Immer und überall spüren die beiden, dass sie anders sind und nicht dazugehören. Doch von der uralten Prophezeiung, die ihr Schicksal bestimmt, ahnen sie nichts. Erst als sie sich eines Tages gegenüberstehen, wissen sie, dass es einen Ort geben muss, an dem sie glücklich sind. Und dass es höchste Zeit ist, für dieses Glück zu kämpfen. Denn in irgendeiner Stadt im Süden ist Embers leibliche Mum gerade dabei, den Verstand zu verlieren. Und in den Wäldern im Norden formieren sich die Hexenclans für die letzte Schlacht um den Thron.


Zum Cover:
Das Cover ist ein richtiger Eyecatcher. Es ist sehr außergewöhnlich und ich finde es sehr ansprechend.

Zum Buch:
Hier wird die Geschichte der beiden Mädchen Poppy und Ember erzählt. Beide wachsen unabhängig voneinander auf und sind von grundauf verschieden. Poppy's Mutter hat den Verstand verloren, weshalb Poppy bei ihrem Vater lebt. Die beiden sind gerade wiedermal umgezogen, weil in Poppys Nähe immer seltsame Dinge geschehen und sie somit von den Schulen verwiesen wird. Ember lebt beim Hexenclan im Norden, doch sie scheint die einzige zu sein, die keinerlei Begabung hat. Ihr gelingt einfach nichts und sie ist der totale Außenseiter. Beide Mädchen wurden durch einen Zauber bei der Geburt vertauscht, doch aufgrund einer uralte Prophezeiung sollen sie wieder zusammenfinden.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er ist bildhaft und sehr detailiert, so dass die Szenen automatisch im Kopf als Film ablaufen. Teilweise war der Schreibstil auch sehr märchenhaft, so dass ich wirklich das Gefühl hatte, gerade ein Märchen zu lesen. Das Lesen hat Spaß gemacht und ich hatte einen guten Lesefluss.

Die vielen verschiedenen Charaktere hat Irena Brignull sehr gut erschaffen. Poppy wird überall gemieden, selbst zu ihrem Vater hat sie ein schwieriges Verhältnis. Dennoch ist sie ein starkes junges Mädchen, die sich nicht unterkriegen lässt. Sie macht hier eine tolle Entwicklung durch.
Ember ist auch eine Außenseiterin, hat aber wenig Selbstbewusstsein. Sie versucht den Kontakt zu anderen so gut es geht zu vermeiden, weil sie meist gemobbt wird.
Es gibt noch einige andere Charaktere. Allesamt haben immer nachvollziehbar und authentisch gehandelt.

Irena Brignull hat in mir viele verschiedene Emotionen geweckt und ich habe mit den Charakteren mitgefühlt. Ob Trauer, Eifersucht, Sehnsucht oder auch Freude. Die Freundschaft zwischen Ember und Poppy hat mir gut gefallen.

Die Handlung war für mich jetzt nicht so mitreißend. Die erste Hälfte des Buches plätscherte die Geschichte so vor sich hin und hätte gut mehr Tempo vertragen können. So richtig ist der Funke leider nicht übergesprungen. Hin und wieder gibt es einige schon recht grausame Szenen. Gut gefallen haben mir die Hexenmomente, in denen Tränke hergestellt oder Zauber gesprochen wurden. Am Ende spitzt sich die ganze Geschichte zu und es kommt zum großen Showdown.

Bei "Die Prophezeiung der Hawkweed" haben mir der märchenhafte und bildgewaltige Schreibstil sowie die vielen verschiedenen Charaktere sehr gut gefallen. Mir fehlte es ein wenig an Tempo und der Funke ist leider nicht vollends übergesprungen.

3,5/5 Punkte
(Mehr als nur gut!)

Vielen Dank an Fischer/Sauerländer für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

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