[Autoreninterview] B. C. Schiller (Rattenkinder)

20 Januar 2016



Hallo ihr Lieben!

Ich freue mich, dass ich ein Interview mit B. C. Schiller führen durfte. Zuerst aber ein paar Informationen, die ich auf ihrer Seite über sie gefunden habe.

Also, um wen geht es genau?
B.C. Schiller sind Barbara und Christian Schiller. Sie gehören zu den erfolgreichsten Selfpublishing-Autoren im deutschsprachigen Raum und ihre Thriller haben bereits mehr als 650.000 Leser begeistert. Bisher haben sie zwölf Thriller veröffentlicht und einige waren Nr. 1 Kindle Bestseller und wochenlang in den Top 100 Charts.

Barbara Schiller arbeitete längere Zeit als Marketingagentin für Unternehmen in Osteuropa. Ihre teilweise recht bizarren Erlebnisse in osteuropäischen und ex-sowjetischen Staaten werden oft in eine fiktive Form übertragen und fließen in die Geschichten ein.

Auch für Christian Schiller stand Schreiben schon immer im Vordergrund. Als Autor veröffentlichte er mehrere Bücher und verfasste aufsehenerregende Radiofeatures für den ORF über kriminelle Schriftsteller wie Jean Genet oder William Burroughs. Für diese Sendungen interviewte er unter anderem auch den österreichischen Serienmörder Jack Unterweger.

B.C. Schiller leben und arbeiten mit ihrem Ridgeback Jabali in Wien und auf Mallorca.

(Text stammt von der Autorenhomepage)




© Olivier Favre: Barbara und Christian Schiller



Nun kommen wir aber zum Interview.

1. Woher nehmen Sie die Ideen zu Ihren Büchern?
Es gibt meist eine Grundrichtung, die uns vorschwebt. Dann erzählen wir uns abends Ideen und daraus entwickelt sich eine Story, es ist wie ein Ping-Pong-Spiel. Ein Satz ergibt den nächsten und schon haben wir die Basis einer Story. Diese wird dann auf ihren Gehalt hin abgeklopft und vertieft. Wir sind häufig nicht einer Meinung und dann stehen die Ideen eben auf dem Prüfstand. Vom Gefühl her wissen wir aber immer relativ bald, welche Story tragfähig ist und welche nicht.

2. Bekommen die Charaktere "einfach so" ihren Namen oder steckt da eine Bedeutung hinter?

Die Namensgebung ist nicht einfach, denn sie muss vom Feeling her zu den Personen passen. Viktor Maly zum Beispiel ist für uns ein Name, der unangenehme Assoziationen mit dem Osten weckt. Der Name der jungen Romafrau „Tara“ weckt den Beschützerinstinkt im Leser. Marina hingegen klingt mondän, genauso wie es die Person auch sein soll. Aber eine weiterreichende Bedeutung haben die Namen für uns nicht.

3. Gibt es reale Personen, die Sie zu Ihren Figuren inspirieren?
Nein, es gibt keine Bezüge zu realen Personen in unseren Thrillern.

4. Hatten Sie Einfluss auf das Cover?
Ja, es war uns sehr wichtig, dass die beiden „TT“ bei Rattenkinder als Wiedererkennungssymbol wie Kreuze funktionieren. Die Grundidee zum Cover stammt von Christian.

5. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, zusammen zu schreiben und was passiert, wenn Sie unterschiedlicher Meinung über den Fortgang der Geschichte sind?
Christian hat ja bereits früher einige Bücher veröffentlicht und als ausgesprochene Thrillerfans haben wir im Urlaub die Thriller unserer Lieblingsautoren verschlungen. Wir haben uns auch immer im Urlaub Geschichten erzählt und diese bis zum Ende ausgefeilt. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis wir selbst begonnen haben, eine Story zu entwickeln. Daraus ist dann unser erster Tony Braun-Thriller entstanden. Das wir hauptberuflich schreiben, war eigentlich nie geplant, sondern hat sich so ergeben.

Ja, sicher haben wir oft Unstimmigkeiten und sind unterschiedlicher Meinung. Gerade gegen Ende eines Buches wird es sehr emotionell zwischen uns beiden. Aber zum Glück haben wir einen sehr guten Mediator, nämlich unseren Hund Jabali, der beim Schreiben immer dabei ist und es schafft, dass wir uns wieder versöhnen.




© Soravit Lertphiphat: B.C. Schiller und mit ihrem Hund Jabali

6. Wie lautete die Leserkritik, über die Sie sich bislang am meisten geärgert haben?
Es wird immer positive und negative Kritiken geben und Meinungen sind immer subjektiv. Was uns wirklich ärgert sind Kritiken, bei denen man sofort erkennt, dass das Buch nicht gelesen wurde.

7. Wie bereiten sie sich auf Geschichten vor (Recherche, Interviews, etc.)? Was war dabei die bisher aufwendigste Vorarbeit?
Wir machen immer Checklisten mit unseren Fragen und wenden uns dann an Fachleute wie beispielsweise Pathologen oder Polizisten. Aufwendig war bei „Rattenkindern“ der Romahintergrund, ihre Kultur mit Königen und Hexen, sowie die Recherche über deren dramatisches Schicksal in Osteuropa nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“.

Vielen lieben Dank :)
Auch wir sagen vielen Dank, liebe Charleen für diese sehr interessanten Fragen. Wir wünschen Dir viel Glück und Gesundheit für 2016.

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