[Blogtour] Amrun Horror Tour ~ Tag 5

30 August 2019


Herzlich Willkommen zur Amrún Horror Tour! Ich hoffe, ihr konntet euch bis heute schon ein wenig gruseln. Leider ist unsere Tour schon am Ende angelangt. 

Bei mir könnt ihr heute noch ein Interview mit der liebenswerten Autorin Faye Hell lesen. Los geht's!



Hey Faye,
vielen Dank, dass du mit mir dieses Interview führst. Fangen wir doch direkt an. Wenn ich deine Freundin nach deinen Stärken und Schwächen fragen würde, was würde sie wohl antworten?

Ich danke dir, dass du an mich gedacht hast und mir Fragen stellst.
Hmmm, was würde meine Freundin sagen? Sie meint immer, dass ich sehr empathisch bin und offen auf Menschen zugehe, was mir oft Vorteile im zwischenmenschlichen Bereich verschafft. Außerdem lobt sie regelmäßig meine sehr extravaganten Klamotten, die entweder (ihre Aussage) Dracula-Barbie oder Manson-Hippie sind und einfach genau zu mir passen.
Ihrer Meinung nach lasse ich mir aber viel zu viel gefallen und mich leider auch sehr schnell von Menschen (oft emotional) ausbeuten. 


Liest du selbst gern? Wenn ja, welches Genre liest du am Liebsten und hast du ein absolutes Lieblingsbuch?

Ich liebe es zu lesen. Eine Welt ohne Bücher wäre die wahrhaftige Hölle. Die Frage nach dem Genre ist schwierig. Ich lese am liebsten Horror, Krimi, Thriller und vor allem auch Science Fiction. Auf ein Genre kann ich mich nicht festlegen.
Mein absolutes Lieblingsbuch ist Dan Simmons‘ Science-Fiction-Epos „Hyperion/Endymion“. Ich verliere mich sehr häufig in den Büchern, die ich lese, aber dieses Buch hat meine Lese-Welt förmlich erschüttert. 2800 Seiten und keine davon zu viel. Die komplexe Welt, die Simmons erschaffen hat, und die teils extremen Bilder haben sich in mein Hirn gebrannt. Das Shrike, eine vernichtende „Klingengottheit“, übt auf mich eine wahnsinnige Faszination aus und ich denke allen Ernstes über ein Shrike Tattoo nach. 


Magst du uns den heiligen Ort zeigen, an dem du deine Worte zu Papier bringst?

Ich bin ja gerade erst umgezogen und habe jetzt den besten Arbeitsplatz der Welt. Ich schicke dir ein Bild davon mit. Du wirst sehen, ich schreibe quasi im Wald. 





Du hast ja schon einige Bücher herausgebracht. Welches davon gefällt dir selbst am Besten und warum?

Da muss ich meinen Horror-Bruder M. H. Steinmetz zitieren. Dem hab ich vor einiger Zeit mal gesagt, dass ich glaube, dass mein aktuellstes Buch auch mein bestes Buch wird. Daraufhin hat er mir geantwortet, dass das genauso sein muss, da man sonst gleich mit dem Schreiben aufhören könnte, wenn man nicht jedes neue Werk ganz besonders lieben würde. Und es ist auch tatsächlich so, bei jedem neuen Roman denke ich mir: Aber das ist jetzt der beste!
Das für mich persönlichste Buch wird aber immer der Episodenroman „Keine Menschenseele“ bleiben, auch wenn ich es heute wahrscheinlich nicht mehr ganz so wortverliebt und detailversessen schreiben würde. Aber vielleicht macht gerade das den Reiz aus. Es ist mein Debüt und es steckt verstörend viel von mir selbst darin. 



Wann und wo kam dir die Idee zu diesem Buch? Hattest du die Geschichte zu Beginn schon komplett in deinem Kopf oder hat sich die Story während des Schreibens entwickelt?

Begonnen hat „Keine Menschenseele“ eigentlich als Therapie-Projekt, da ich damit meine Depressionen bewältigen und ein altes Trauma aufarbeiten wollte. Und ja, das ist mir auch gelungen. Dann bin ich in meine damalige Wohnung gezogen, die in einem ehemaligen Kurhotel aus der Kaiserzeit gewesen ist, und BAAAAM hat mich die Idee gefunden. Von da an war klar: Jetzt träume ich nicht mehr bloß davon, jetzt schreibe ich wirklich ein Buch. 


Was glaubst du, hast du dich während deiner Autorenzeit auch autorentechnisch (z. B. beim Schreibstil) weiterentwickelt? Ist dir selbst vielleicht etwas aufgefallen?

Ich schreibe mittlerweile sprachlich geschliffener/konkreter und nicht mehr derart ausufernd. Wahrscheinlich sind meine neuen Sachen auch leichter/flüssiger zu lesen und nicht mehr ganz so zwanghaft literarisch. Ich denke aber nicht, dass ich die Sprach- und Bildgewalt eingebüßt habe, es ist bloß nicht mehr so … prätentiös. Unliebsames Wort, aber ich denke, dass es das anfangs sehr wohl gewesen ist.
Hardcore habe ich einmal, gemeinsam mit M. H. Steinmetz, geschrieben und dabei werde ich es auch belassen. Es gibt mehr als genug talentierte deutschsprachige Autoren in diesem Genre und mir liegt es einfach nicht besonders. Eine deftige und harte Sprache verwende ich weiterhin, wohl dosiert und wenig davon. Das kontrastiert das Poetische und erzeugt einen Bruch. Damit spiele ich besonders gern. 



Wie entstehen denn deine Cover? Wirkst du selbst mit?

Die Cover kommen vom jeweiligen Verlag, der einen entsprechenden Künstler beauftragt, und ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie perfekt die Cover zu den Geschichten passen. Als Autorin hat man ein Mitspracherecht, wenn es um die Konkretisierung oder Auswahl geht. Nur bei einem Roman (Rigor Mortis) finde ich es sehr schade, dass das ursprünglich angedachte Cover dann gar keine Verwendung mehr gefunden hat, da ich speziell dieses Cover besonders geliebt habe.




Was machst du, wenn du nicht gerade schreibst oder liest?

Beruflich bin ich mit Leib und Seele Lehrerin. Ich liebe es, in der Klasse zu stehen und mit den Kindern/Jugendlichen zu arbeiten. Das wird wirklich niemals langweilig. Ich unterrichte an einem kleinen Gymnasium am Land und habe dort auch verdammt liebe KollegInnen.
Privat schaue ich gerne Filme und Serien, gehe wandern, spiele Banjo, höre Musik. Immer wieder mal gehe ich schön essen, in ein nettes Pub, auf ein Konzert oder auch ins Theater/in die Oper ... 



Wieso hast du dich gerade auf das Genre Horror spezialisiert? 

Das ist eine spannende Frage, da ich ja, wie bereits erwähnt, von dieser Spezialisierung etwas weg will. Also, weg vom Nischendenken, aber auf keinen Fall weg von meiner großen Liebe. Ich weiß jetzt schon, dass alles, was ich schreiben werde, immer den fiesen, herrlichen Beigeschmack von Horror haben wird, weil der Horror einfach die Seele meiner kreativen Arbeit ist. Ich liebe und ich lebe Horror. Ein Leben ohne Horror ist für mich undenkbar. Ich bin im Kindergarten schon mit bemalter Hand den anderen Kindern hinterhergerannt und habe gerufen: „Das ist die Hand des Todes, wenn die dich berührt, dann musst du sterben.“ 




Was macht deine Bücher deiner Meinung nach so besonders, dass man gerade zu deinen greifen sollte? 

Ich persönlich habe immer das Gefühl, dass die Stärke meiner Bücher in der Figurenzeichnung liegt. Ich arbeite sehr intensiv an meinen Charakteren, gebe alles, um sie wirklich kennenzulernen und nicht einfach nur zu konstruieren. Ich hasse nichts mehr als leb- und lieblose Abziehbilder und Stereotypen. Meine Figuren sind oft unbequem, übermenschlich, abstoßend … aber sie sind niemals oberflächlich. 
Darüber hinaus lasse ich häufig geschichtliche Hintergründe in meine Romane einfließen. Ganz einfach deshalb, weil selten etwas so gruselig ist wie die Geschichte selbst. Manches kannst und musst du nicht erfinden. 
Außerdem sind fast alle meine Arbeiten in gewisser Weise gesellschaftskritisch und das braucht unsere Gesellschaft: Die Kunst sollte ihr den Spiegel vorhalten! 




Was dürfen wir zukünftig für Werke von dir erwarten? 

Mein nächstes Buch „Das Zeitalter der Kröte“ wird im Amrun Verlag erscheinen und damit wage ich mich in ein für mich relativ neues Genre, die Kröte ist nämlich eine Dystopie mit satirischen Elementen. Wer „Tote Götter“ gelesen hat, weiß allerdings, dass es für mich vielleicht doch nicht ganz so neu ist …
Außerdem trage ich jetzt schon länger eine besondere Frau im Geiste mit mir herum. Diese Frau ist für mich derart faszinierend, dass ich ihr nicht nur einen Roman widmen will, sondern eigentlich sogar eine ganze Roman-Serie schreiben möchte. 




Gibt es noch etwas, was du uns selbst gern von dir erzählen möchtest? 

*grins*
Tausend Dinge. 
Deshalb fange ich besser erst gar nicht an und belasse es bei einem „Danke für das Interview“ und einem laut geschnurrrrrrten „Hail Bastet“. 
Blessed be. 
)O( 




Zu gewinnen gibt ein Wunschbuch - direkt vom Verlag - im Wert von bis zu 20 Euro.



Beantwortet mir doch die Frage:

Welche Frage habt ihr noch an Faye und was hat euch an diesem Interview am besten gefallen?


Teilnahmebedingungen:
- den Beitrag auf dem Blog und/oder auf Facebook kommentieren
- jeden Tag könnt ihr so ein "Los" sammeln (im besten Fall also 5 Lose)
- Teilen wäre lieb, ist aber kein Muss
- Teilnahme ab 16 (oder mit Erlaubnis der Eltern) und mit Wohnsitz in Deutschland 
- Kein Ersatz, wenn der Postbote lieber selbst das Buch lesen möchte
- Der Rechtsweg ist ausgeschlossen und eine Barauszahlung nicht möglich
- Die Adresse wird nur für den Versand des Buches an den Verlag weitergegeben
- Das Gewinnspiel steht in keiner Verbindung zu Facebook
- Teilnahme ist bis zum 31.08.2019 23:59 möglich, am 02.09.2019 wird der Gewinner auf dem Blog „Astis Hexenwerk: https://astishexenwerk.blogspot.com/ und der Facebookseite „Astis Hexenwerk“ bekannt gegeben. Bitte melde dich dann bis zum 09.09.2019, danach wird neu ausgelost

11 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen!

    Ein tolles Interview und Einblick in Fayes Schreib- und Gedankenwelt :D Ich denke dass mir am besten gefällt dass Faye sehr offen antwortet und dadurch absolut sympathisch ist!

    Ich kenne bisher ja nur ihr Buch "Keine Menschenseele", das mir sehr gut gefallen hat, mich aber ganz schön geflasht hat. Im Horror Genre hab ich ja lange nichts mehr gelesen und dann so nach und nach ein bisschen wieder angefangen. Da war das schon ein krasser Einschlag ^^

    Deshalb möchte ich auch gerne noch mehr von ihr lesen, bin aber bisher leider noch nicht dazu gekommen. Als nächstes möchte ich gerne "Rigor Mortis" versuchen.

    Eine Frage ... pju, da bin ich echt nicht gut in sowas.

    Gibt es kleine Momente im Leben, die dich zum Innehalten und Lächeln bringen? Nichts besonderes, aber eben etwas, das dich für einen Augenblick berührt und dir das Schöne am Leben zeigt?

    Ich finde solche Momente nämlich immer sehr schön und für die Seele absolut notwendig um mir selbst wieder bewusst zu werden :)

    Liebste Grüße, Aleshanee

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Tote Götter musst du unbedingt auch lesen. Literatur trifft Horror. der reine Wahnsinn

      Löschen
    2. Danke, liebe Manuela! <3

      und ja, es gibt viele dieser Momente, dich mich zum Lächeln bringen und verzaubern. Ich bin ein Mensch, der sich schnell und aufrichtig auch über Kleinigkeiten sehr freut.
      Ein Beispiel?
      Mich bringt jede Hummel zum Schnurrrrrren, so sehr liebe ich die kleinen, flauschigen Piloten.

      Löschen
    3. Oh wie süß *.* Ich mag Hummeln auch total und liebe es, wenn man ich mal so ein fluffiges Tierchen sehe! Leider ja nicht sehr häufig ...
      Vielen Dank liebe Faye, dass du hier auch direkt auf die Fragen antwortest! <3

      Löschen
    4. Mach ich doch gerne :-)

      Und ja, Hummeln sind einfach so wundervoll und niedlich. Ich könnte ihnen stundenlang zuschauen.
      Ich will nächstes Jahr ganz viel Lavendel auf der Terrasse, da kommen dann immer einige.

      Löschen
    5. Bei dir müssen ja eh viele sein oder, wenn man die Fotos auf deinen Ausblick sieht, wie ein Traum *.*

      Löschen
  2. Ein sehr schönes Interview. Interessant wie du zu deinem ersten Buch gekommen bist. Das habe ich auch schon mal von einer anderen Autorin gelesen. Ein Buch zu schreiben, scheint eine therapeutische Wirkung zu haben.

    Eine Frage habe ich auch. Ich finde deine Klamotten ja extrem cool. Aber wenn ich mir so die Lehrer an unserem Gymnasium anschaue, stelle ich mir gerade die Frage, ob du da auch so hingehst? Ich glaube, hier würden manche Eltern einen Herzinfarkt bekommen. Ich hätte mir zu meiner Zeit am Gymnasium so eine Lehrerin gewünscht.

    Liebe Grüße

    Daniela Schubert-Zell

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Also, in der Schule trage ich hauptsächlich meinen Manson-Hippie-Kram und tatsächlich hat sich (glaube ich) noch nie wirklich jemand über meinen eigenwilligen Stil beschwert. Das finde ich ganz toll, weil es zeigt, dass die Gesellschaft doch immer aufgeschlossener wird und mich nimmt, wie ich bin. Auch mit all meinen bunten Tattoos und schrägen Klamotten. <3

      Löschen
    2. Hihi, sehr cool! Ich denke auch, dass man mittlerweile schon etwas lockerer sein kann und die Menschen damit umgehen können, auch in der Schule - und auch mit Lehrern. ;)

      Das kommt doch sicher auch bei den Schülern gut an?

      Löschen
    3. Einmal hat eine Schülerin zu mir gesagt: "Sie sind entweder Rabe oder Kolibri" und das fand ich so süß.
      Ja, den Schülern gefällt das.

      Löschen
    4. Rabe oder Kolibri, das ist ja mal cool! :D

      Freut mich jedenfalls dass du in der Arbeit keine Probleme deswegen hast!

      Löschen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch personenbezogene Daten erhoben und auf einem Google Server gespeichert (Datenschutzerklärung von Google). Für die erforderliche Zuordnung des Kommentars werden personenbezogene Daten gespeichert, u. a. Name, E-Mail Adresse und IP-Adresse. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird unsere Datenschutzerklärung akzeptiert.

 
FREE BLOGGER TEMPLATE BY DESIGNER BLOGS