[Autoreninterview] Sabina S. Schneider

14 Juni 2019





Hallo Sabina,

vielen Dank, dass du mit mir dieses Interview führst. Möchtest du dich kurz vorstellen?

Danke, dass ich mich hier vorstellen darf ♥ Ich schreibe unter Sabina S. Schneider seit 2013 Fantasy Geschichten. An sich ist das mein Geburtsname, im April 2018 wurde er jedoch zu meinem Künstlernamen. Den Grund dafür überlasse ich eurer Fantasie ;) 

Geboren bin ich zur Zeit des Kommunismus‘ in Kirgisien, damals noch Teil der UDSSR. Auch wenn Russisch meine Muttersprache an sich ist, bin ich im Odenwald aufgewachsen und spreche russisch mit einem deutschen Akzent. In Heidelberg habe ich Japanologie, Ostasiatische Kunstgeschichte sowie Slavische Philologie studiert und zwei Jahre in Japan gelebt.

Schreiben war an sich immer Teil meines Lebens, aber den Mut, wirklich eine Geschichte zu verfassen, fand ich erst mit 30 – eine seltene Form der Torschlusspanik ;) In fünf Jahren sind über 25 Bücher entstanden. Hier findet ihr einen Überblick über meine Bücher, die momentan im Handel erhältlich sind.




Erst möchten wir wieder einen Blick hinter die Fassade der Schriftstellerin werfen.
Wenn du dich mit 5 Worten beschreiben müsstest, welche wären das?

Verrückt, besessen, schizophren, kreativ, hilfsbereit



Wenn ich deine Freundin nach deinen Stärken und Schwächen fragen würde, was würde sie wohl antworten?

Stärken: Durchhaltevermögen, soziale Interaktion und Kommunikation, scheut keine Herausforderungen und probiert gerne Neues aus, künstlerisch begabt in Wort und Bild, schnelle Auffassungsgabe

Schwächen: zweifelt oft an sich, übertreibt mit dem kreativen Chaos, erkennt ihre eigenen Grenzen nicht immer, fühlt sich in Menschenmengen nicht wohl, mag ihre Piepsstimme nicht, hält sich für nicht klein, kann sich keine Namen merken





Liest du selbst gern? (Wenn ja, was?)

Lesen gehört zu meinem Leben, noch mehr als Schreiben. Hauptsächlich verschlinge ich Fantasy Geschichten, schnuppere aber auch gerne in andere Genre rein. Ich mag ungewöhnliche Geschichten, die Denkanstöße geben und meinen Horizont erweitern. Ein Satz, ein Aspekt, ein Gedanke kann ausreichen und ich bin hilflos verliebt.




Was machst du, wenn du nicht gerade schreibst?

Dann designe ich entweder Cover (meine eigenen oder die von Autorenkollegen), treffe Freunde, bestaune den Wachstum meines kleinen Balkongartens, probiere neue Gerichte aus und denke darüber nach, wie ich meinen Alltag noch weiter anpassen kann, um vor allem Plastikmüll zu vermeiden. Ich suchte auch gerne Serien durch, widme mich Hörbüchern und lese Test für Autorenkollegen. Das alles natürlich, wenn ich nicht im Büro bin und meinem Brotjob nachgehe.

Magst du uns den heiligen Ort zeigen, an dem du deine Worte zu Papier bringst?

Haha … das lasse ich momentan lieber. Mein Büro wird gerade verlegt und hat kaum noch was mit kreativem Chaos zu tun.



Was glaubst du, hast du dich während deiner Autorenzeit auch autorentechnisch (z. B. beim Schreibstil) weiterentwickelt? Ist dir selbst vielleicht etwas aufgefallen?

Das nehme ich doch stark an! Wenn ich an die Entstehung meiner ersten Bücher aus der „Von den Göttern verlassen“ Reihe denke und an meine zuletzt erschienen Bücher „Luka & Robin“ so wie „Utopia“, das erst diesen Monat im Papierverzierer Verlag neu als Sammelband erschienen ist, liegen Welten dazwischen … und eben 5 Jahre. Angefangen bei der Erzählperspektive – „Von den Göttern verlassen“ ist in der dritten Person geschrieben, bei Luka & Robin sowie Utopia greife ich auf mehrere Ich-Erzähler zurück – über ungewöhnlichere und gewagtere Sprachbilder bis zum Schreibprozess an sich. Am Anfang war mir nicht klar, wie viele Menschen an der Entstehung eines Buches beteiligt sind. Alleine die Einbeziehung von Testlesern noch während dem Schreibprozess eröffnet neue Wege und Perspektiven.






Kommen wir nun zu deinen Büchern.
Du hast ja schon eine Menge herausgebracht. Welches ist dein Lieblingsbuch von deinen eigenen Büchern und warum?

DAS ist schwierig … Meist liebe ich die Geschichte am meisten, in der ich gerade abtauche. „Utopia“ ist ja, wie gesagt, diesen Monat in einer neuen Sammelbandauflage bei Papierverzierer Verlag herausgekommen. Für die Überarbeitung musste ich mich natürlich wieder frisch mit der Dystopie auseinandersetzen und habe mich neu in sie verliebt. Hier gefallen mir vor allem die Charakterentwicklungen, die Noem, Avna und Karina durchmachen.

Vor kurzem habe ich für mehrere tolle Bloggeraktionen ein paar Zeilen aus verschiedenen Büchern eingelesen und mich daran erinnert, dass ich „Die Vergessenen“, wegen der vielen biographischen Elemente, die ich heimlich eingearbeitet habe, nur lieben kann. „Gelöscht“, aufgrund der unerwarteten Entwicklungen, die mich nach längeren Lesepausen selbst immer wieder überraschen, nicht missen will. Und „Luka & Robin“ für die verrückten, fiesen Charaktere, den Humor und die düstere Stimmung vergöttere. Aber einen ganz besonderen Platz wird „Von den Göttern verlassen“ immer in meinem Herzen einnehmen. Es ist mein Erstgeborenes, mit dem eine tolle Reise begonnen hat, die hoffentlich nie endet.





Wie bist du zum Schreiben von Fantasy-Büchern gekommen? Was reizt dich daran besonders?

Das war irgendwie selbstverständlich. Da ich auch am liebsten Fantasy lese, habe ich automatisch in diesem Bereich auch angefangen zu schreiben. Und begonnen habe ich mit einem Großprojekt, das tatsächlich in meinen Teenagetagen in Form eins Comics geboren worden ist. „Von den Göttern verlassen“, eine Sage voller Abenteuerreisen und eine Welt, in der verschiedene Völker leben. Inspiriert wurde ich durch Terry Brooks und seine „Shannara“ Saga, sowie durch Reihen wie die „Drachenlanze. Mein erstes Buch kann man als Dark Fantasy einordnen. Danach habe ich mich auch in den Gefilden von Urban Fantasy, Dystopien, Superhelden Geschichten und humoristischer Fantasy ausgetobt.

Vielleicht liebe ich das Genre so sehr, weil das Träumen dort leichter fällt, man Gesetze selbst bestimmen kann. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mit dem Glauben, es gibt mehr als das Auge wahrnehmen kann, aufgewachsen bin. Meine erst große Liebe war Peter Pan und auch heute träume ich noch vom Fliegen. In der Realität stößt man oft auf Grenzen, sei es die Schwerkraft oder die Gesellschaft. In der Welt der Fantasie ist so viel Raum, der noch gefüllt werden muss, so viel Platz zum Austoben, dass mir Fremdschreiben noch nicht notwendig erscheint.




Hast du schon einmal dein Manuskript an einen Verlag geschickt? Wenn nein, was hat dich davon abgehalten? 

Ich habe in der Vergangenheit mit einem Verlag zusammengearbeitet, musste jedoch feststellen, dass es komplett anders war, als ich es mir vorgestellt habe. Es war ganz am Anfang meiner Schriftstellerei. Ich war zu ungeduldig und Geduld braucht man in der Zusammenarbeit mit Verlagen. Letztes Jahr habe ich einen neuen Versuch gestartet und mich auf eine Empfehlung hin beim Papierverzierer Verlag mit „Utopia“ beworben und das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit könnt ihr seit ein paar Tagen schon bewundern und lesen ;) Ob ich weiterhin eine Zusammenarbeit mit Verlagen suche oder im Selfpublishing bleibe, wird die Zeit zeigen. Ich liebe die Entscheidungsfreiheit, die der Selbstverlag biete. Außerdem ist es oft schwierig meine Geschichten genau einzuordnen. Sie polarisieren. Oft wurde mir schon gesagt, dass ich einen ungewöhnlichen Schreibstil habe, den man entweder liebt oder mit dem man überhaupt nichts anfangen kann. In einer Rezension zu „DNA 03 – Symbiose“ wurde ich sogar mal als geisteskrank bezeichnet …





Gibt es eine Lieblingsszene aus dem Buch, welche du uns mitteilen kannst? Natürlich ohne zu spoilern :)

Da fallen mir spontan zwei zu „Die Vergessenen“ ein. Der Prolog zu „Kitsune“, dem zweiten Band. Da steckt so viel verzweifelte Sehnsucht drin, nach etwas, das die Figur selbst noch nicht versteht. Dann eine weitere Szene, die vollgepackt ist mit Dunkelheit, einer tiefen Liebe, die alle Tabus gebrochen hat, und dem unbändigen Willen alles und jeden zu vernichten, der ihn von seiner Geliebten fernhalten will. Ein Gänsehautmoment. Ich liebe das Ende von „Aeternitas“, für das ich doch hier und da auch negative Kritik geerntet habe. In „Utopia“ ist es eine Szene, in der Avna in ihrem schwächsten Moment, als sie zerstört am Boden liegt, ihre Stärke findet und somit sich selbst und einen Sinn in ihrem Leben. Ich könnte ewig so weiter machen, denn für diese Momente, in denen solche Szenen geboren werden, schreibe ich.



Magst du uns schon einen kleinen Einblick in dein Projekt geben, an dem du derzeit schreibst?

Auch hier habe ich leider keine einfache Antwort. Ich habe momentan mehrere Projekte, die darauf warten, beendet zu werden. Die schwierigste Geburt stellt „Umbra“ da. An der Reihe arbeite ich bereits Jahre. Ein düsteres Märchen über ein magisches Land, das zwischen den Welten und dem Nichts treibt. Es hat die Form einer Blume und jede Blüte ist aus einem Kindertraum entstanden. Ich liebe die Geschichte und die verrückten Wesen, die ich bereits auf der Reise kennenlernen durfte.

Ein weiteres Projekt „Afterworld“ habe ich mit einer Co-Autorin geschrieben. Vor kurzem haben wir entschieden, es nicht gemeinsam zu veröffentlichen. Jeder wird aus seinem Teil eine neue Geschichte zaubern. Hier fehlt also noch eine Hälfte der Geschichte, die geschrieben werden will. Noch ein Schreibprojekt ist in der Pipeline, zu dem ich jedoch noch nichts sagen kann.






Gibt es noch etwas, was du uns selbst gern von dir erzählen möchtest? 

Ich würde euch gerne eine kurze Übersicht zu meinen Geschichten geben. Vielleicht ist ja etwas für den ein oder anderen dabei. Auf meiner Homepage kommt ihr durch einen Klick auf die Cover zu dem jeweiligen Klappentext: https://sabinaschneider.wordpress.com/buecher-im-handel/ .

Bis auf Utopia sind die Cover von mir. Seit ein paar Monaten biete ich auch meine Dienste als Coverdesignerin an. Hier findet ihr einen Überblick mit Premades und mein Portfolio: https://sabinaschneider.wordpress.com/premades/

Ansonsten würde ich mich freuen, wenn ihr auf einer meiner Seiten vorbeischaut:
sabinaschneider.wordpress.com
facebook.com/sabinas.schneider
instagram.com/sabina.s.schneider
E: sabina_schneider[at]gmx.net

Geschichtenübersicht:
Mein neuestes Buch #Luka & Robin# würde ich dir ans Herz legen, wenn du Humor in dunklen Stunden suchst, Hexen, Flüche und Drachen liebst.

Solltest du eher Lust auf eine Dystopie haben, kannst du mit #Utopia# in eine Welt ohne Arbeit abtauchen, in der Menschen wollen und nicht müssen.

Mit #Gelöscht# gehst du auf die Suche nach dem Sinn von Erinnerungen in einer Welt, die keine Verbrechen toliert … und keine Opfer.

Lass dich bei Zeitreisen-Laune mit #Aeternitas# ins Paradies entführen, wo Adams ihre Evas suchen, um der Menschheit eine Entstehungschance zu geben. (Achtung: Der zweite Band ist das Grausamste was ich je geschrieben habe! – Lesen auf eigene Gefahr!)

Wenn es verrückt werden darf, habe ich die Träumerin Ivo für euch, den Anti-Hero P.K. und Luzifer persönlich in #DNA#. (Achtung: In Anti-Hero wird viel geflucht!)

In #DieVergessenen# werden wahnsinnige Götter auf die Menschheit losgelassen. Trefft einen Kitsune, einen Fuchsgeist, der ich für einen Gott hält, einen todessüchtigen Skinwalker und erfahrt von Baba Jagas tragicher Geschichte.

Bei Abenteuerlust kannst du mit #Von den Göttern verlassen# auf Reisen gehen und eine neue Welt entdecken.


Vielen Dank für deine tollen Antworten! 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch personenbezogene Daten erhoben und auf einem Google Server gespeichert (Datenschutzerklärung von Google). Für die erforderliche Zuordnung des Kommentars werden personenbezogene Daten gespeichert, u. a. Name, E-Mail Adresse und IP-Adresse. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird unsere Datenschutzerklärung akzeptiert.

 
FREE BLOGGER TEMPLATE BY DESIGNER BLOGS