[Rezension] Mats Strandberg - Das Heim

22 Dezember 2018


Mats Strandberg
Das Heim

Verlag: Fischer TOR
Seiten: 448
Erscheinungstermin: 25. Oktober 2018

Broschiert: 14,99 €
E-Book: 11,99 €



Zum ersten Mal nach zwanzig Jahren kehrt Joel zurück in sein Heimatstädtchen an der schwedischen Westküste, um seine demenzkranke Mutter zu pflegen. Seit ihrem Infarkt ist Monika nicht mehr dieselbe, und schweren Herzens bringt Joel sie im Seniorenheim unter, wo sie sich zunächst zu erholen scheint.
Doch schon bald verschlechtert sich Monikas Zustand: Sie magert ab. Wird ausfallend. Und spricht dunkle Geheimnisse aus, von denen sie eigentlich gar nichts wissen kann. Manche der Alten halten sie deshalb für einen Engel, andere für einen Dämon, und auch auf Joel wirkt seine Mutter, als wäre sie nicht sie selbst.
Eine von Monikas Pflegerinnen ist Joels Jugendfreundin Nina. Seit zwanzig Jahren haben die beiden nicht miteinander gesprochen, und so schmerzhaft sich ihre Wege damals getrennt haben, so schmerzhaft ist jetzt ihr Wiedersehen.
Und als sich die beklemmenden Vorkommnisse im Heim häufen, findet Joel ausgerechnet in Nina eine Verbündete, um dem Grauen entgegenzutreten.

Das Cover hat mich direkt angesprochen. Es vermittelt einen bedrohenden und unheimlichen Eindruck, der mich neugierig gemacht hat. Ich finde es wirkt rundum perfekt und stimmig.

Der Schreibstil von Mats Strandberg war flüssig und gut zu lesen. Manchmal wirke er etwas distanziert und kühl, passend zum Inhalt des Buches. Dies hat den Eindruck, den man beim Lesen gewonnen hat, noch etwas verstärkt. Es haben sich auch immer wieder einige Szenen wie ein Film in meinem Kopf abgespielt, so dass das Lesen super viel Spaß gemacht hat.

Abwechselnd begleitet man den 39-jährigen Joel und Nina, die sich aus Kindsheitstagen kennen. Joel's Mutter Monika war selbst wie eine Mutter für Nina, die Liebe und Verbundenheit zu Monika hat man durch das ganze Buch hinweg gespürt. Monika hatte einen Infarkt und ist seitdem demenzkrank. Ihre Erkrankung verschlechtert sich so sehr, dass Joel sie in ein Altenpflegeheim bringt. Dort arbeitet auch Nina. Joel ist - besonders zu Beginn des Buches - sehr überfordert mit der Situation und hofft auf die Hilfe seines Bruders.
Im Laufe der Geschichte erfährt man so einiges über die Vergangenheit der Charaktere, was ihnen noch an Tiefe einbringt.
Ich mochte sie, auch wenn sie manchmal sehr unterkühlt rübergekommen sind.
Es gibt noch so einige Nebencharaktere, wie zum Beispiel die anderen angestellten im Pflegeheim oder aber dessen Bewohner. Jeder hatte seine ganz eigene Persönlichkeit, was mir sehr gut gefallen hat.
Zwischendurch hat Mats Strandberg auch noch kurze Abschnitte eingefügt, die sich aus der Sicht des allwissenden Erzählers allgemein um die Geschehnisse im Altenpflegeheim drehen.

Die Story an sich hat mir gut gefallen. Die Geschichte wird hauptsächlich in dem Altenpflegeheim erzählt, so dass der Kartenausschnitt der Handlung nicht sehr groß ist. Dies macht das Buch aber nicht schlechter, weil sich in dem Heim einfach so viel abspielt, dass es nie langweilig wird. In dieser Geschichte ist die Stimmung sehr düster und diese Finsternis ist sehr präsent. Sie zieht sich durch das ganze Buch, was mich persönlich sehr gefesselt hat. Ein richtig starker Horrorfaktor ist hier nicht vorhanden, aber manche Szenen fand ich schon recht unheimlich. Für Fans des Paranormalen ist das Buch in meinen Augen auf jeden Fall empfehlenswert.

Nach dem Lesen ist mir die Geschichte noch ein paar Tage im Kopf rumgespuckt und es sind mir einige Fragen gekommen, die vom Inhalt nicht so ganz geklärt wurden. Deshalb fehlte es mir letztendlich doch an ein paar mehr Informationen, was "das Böse" in diesem Buch angeht.

Mats Strandberg ist mit "Das Heim" eine fesselnde Geschichte gelungen, die mich das Buch nicht hat aus der Hand legen lassen. Die Stimmung war passend düster und drückend, manche Szenen in meinen Augen schon recht gruselig. Ich finde das Buch ist für Fans des Paranormalen zu empfehlen.



4/5 Punkte
(Sehr gut)

Vielen Dank an den Verlag Fischer TOR zur Bereitstellung eines Rezensionsexemplares. Es wurden keinerlei Vorgaben gemacht und die Rezension spiegelt meine eigene Meinung wider.

1 Kommentar:

  1. Hallo liebe Charleen,

    alleine das Cover versetzt einem als Leserin schon in Schrecken oder..grins..?

    LG..Karin..

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