[Rezension] Christina Dalcher - Vox

22 September 2018


Christina Dalcher
Vox
Übersetzung: Marion Balkenhol und Susanne Aeckerle

Verlag: S. Fischer
Seiten: 400
Erscheinungstermin: 15. August 2018

Gebundene Ausgabe: 20,00 €
E-Book: 16,99 €
Audio-CD: 13,95 €

In einer Welt, in der Frauen nur hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, bricht eine das Gesetz. Das provozierende Überraschungsdebüt aus den USA, über das niemand schweigen wird!
Als die neue Regierung anordnet, dass Frauen ab sofort nicht mehr als hundert Wörter am Tag sprechen dürfen, will Jean McClellan diese wahnwitzige Nachricht nicht wahrhaben – das kann nicht passieren. Nicht im 21. Jahrhundert. Nicht in Amerika. Nicht ihr.
Das ist der Anfang.
Schon bald kann Jean ihren Beruf als Wissenschaftlerin nicht länger ausüben. Schon bald wird ihrer Tochter Sonia in der Schule nicht länger Lesen und Schreiben beigebracht. Sie und alle Mädchen und Frauen werden ihres Stimmrechts, ihres Lebensmuts, ihrer Träume beraubt.
Aber das ist nicht das Ende.
Für Sonia und alle entmündigten Frauen will Jean sich ihre Stimme zurückerkämpfen.


Das Cover ist jetzt keines, was mich direkt angesprochen hat. Man sieht den Kopf einer Frau von der Seite, der Schriftzug steht klar im Vordergrund. Es sagt nicht viel aus, passt aber dennoch schon zur Thematik des Buches.

Ich wollte das Buch unbedingt lesen, weil ich die Thematik bzw. das Szenario des Buches faszinierend und erschreckend zugleich finde. Frauen - und sogar ganz kleine Mädchen (Kleinkinder) - dürfen nur 100 Wörter am Tag sprechen. Wenn man mal genau drüber nachdenkt, sind 100 Wörter gar nichts. Die weiblichen Menschen sind angehalten, nur das nötigste zu sprechen und die Wörter nicht für Überflüssiges zu verschwenden. Ganze Sätze sind bei dem Pensum einfach nicht drin. Hierzu fehlten mir im Buch allerdings einfach noch viele Informationen, z. B. wann diese Begrenzung eingeführt wurde und warum. Welche Hintergründe gibt es. Es werden zwar ein paar Hinweise eingeworfen, diese aber nur ganz kurz angeschnitten und nicht weiter ausgeführt. Mir fehlte es hier an der Ausarbeitung.

Als Protagonistin haben wir hier eine gestandene Frau namens Jean, die zusammen mit ihrem Mann und ihren Kindern in einem Haus in Amerika wohnt. Ich muss gestehen, dass mir Jean leider nicht so sympathisch war. Sie kam mir oft egoistisch vor und ich konnte ihr Handeln auch in manchen Situationen nicht ganz nachvollziehen.

Da ich natürlich nicht spoilern möchte, kann ich euch auch nicht viel mehr zum Inhalt sagen. Nur so viel: Ich hätte irgendwie mehr erwartet. Mir fehlte es eindeutig an Tiefe, alles wirkte auf mich zu oberflächlich. Vielleicht waren aber meine Erwartungen bei dem Thema auch einfach nur zu hoch, weshalb ich letztendlich doch schon ein wenig enttäuscht bin. Spannung kam bei mir zu keinem Zeitpunkt auf, die Handlung plätscherte eher vor sich hin. Erst ab der Hälfte des Buches wurde es besser und ich war etwas neugierig geworden, so dass ich wissen wollte, wie es ausgeht.

Der Schreibstil war in Ordnung. Er ist flüssig und gut zu lesen, hat mich aber auch nicht umgehauen. Immer wieder schweift Christina Dalcher in vergangene Ereignisse ab und ich hatte hin und wieder das Gefühl, dass sie den Faden verloren hat.
Ich hatte mir von "Vox" von Christina Dalcher vermutlich aufgrund des Szenarios zu viel erhofft und wurde schon ein wenig enttäuscht. Das Szenario ist erschreckend, der Schreibstil war flüssig und gut zu lesen, aber die Protagonistin war mir zu unsympathisch und die Handlung zu wenig ausgearbeitet.  



3/5 Punkte
(Gut)

Vielen Dank an Fischer Verlage und Netgalley zur Bereitstellung eines Rezensionsexemplares. Es wurden keinerlei Vorgaben gemacht und meine Rezension spiegelt meine eigene Meinung wider.

3 Kommentare:

  1. Ich wollte das Buch auch total gerne lesen, aber nun lese ich hier schon die zweite Rezension, die von Enttäuschung spricht. Ich erwarte mir auch viel von dem Buch, weil das Thema einfach sehr interessant ist, aber ich glaube langsam nicht mehr, dass ich das Buch lesen werde.
    LG

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  2. Hallo Charleen,

    O.K....da muss ich jetzt mal wirklich schauen, wie andere Blogger diesen Roman beurteilen....

    LG..Karin...

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  3. Hey Charleen,

    das Buch steht noch auf meiner WuLi, weil ich so viele begeisterte Meinungen gehört habe. Bis jetzt ist deine die erste, die ich lese, die kritischer ist, was mir ausgesprochen gut gefällt. Jetzt bin ich fast noch ein bisschen neugieriger auf das Buch, denn der Hype hatte mich schon ein bisschen abgeschreckt. Vielen Dank dafür!

    LG
    Tilly

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